Der Untergang der Estonia

Estonia
Am 28. September 1994 sank die Estonia in der Ostsee. Bei dem Unglück starben 852 von 989 Menschen an Bord der Fähre, die von Tallinn (Estland) nach Stockholm (Schweden) unterwegs war. Um die Unglücksursache entbrannten sehr schnell einige Diskussionen, da die Untersuchungen des Unglücks einige Fragen offen ließen. Als offizielle Ursache wurde ein Konstruktionsfehler an der Bugklappe genannt, durch den schließlich Wasser in das Schiff eindrang und es zum Sinken brachte.

Die Verschwörungstheorien rund um den Untergang der Estonia werden eindrucksvoll in dem Film "Baltic Storm - Der Untergang der Estonia" beleuchtet. In diesem Zusammenhang ist die Tatsache interessant, dass dieser Film in Schweden auf den Index gesetzt wurde. Was man davon halten soll, muss jeder selbst entscheiden.

Da als Unglücksursache ein Konstruktionsfehler genannt wurde, stellte der Hersteller des Schiffs - die Meyer-Werft - eigene Untersuchungen an. Auch von anderen Stellen gab es Untersuchungen, die zu anderen Ergebnissen kamen als die offizielle Untersuchungskommission. Die Journalistin Jutta Rabe, die anfangs für den Spiegel arbeitete, dann aber aufgrund ihrer Recherchen zum Estonia-Unglück entlassen wurde, brachte einiges zutage. Sie ist übrigens auch für den Film Baltic Storm verantwortlich, wobei ihre Erlebnisse im Film in der Person Julia Reuter dargestellt werden.

Diese inoffiziellen Untersuchungen kommen zu dem Schluss, dass es an Bord der Estonia eine oder mehrere Bombenexplosionen gegeben haben muss, die ein Loch in die Außenwand des Schiffs gerissen haben, worduch es zum Untergang der Estonia kam.

Natürlich muss man sich jetzt Fragen, wer einen solchen Anschlag auf das Schiff verübt haben sollte und aus welchem Grund. Und natürlich gibt es auch darauf eine Antwort. Es gibt Hinweise darauf, dass sich an Bord der Estonia Waffen befunden haben. Hierbei handelte es sich um illegale Schmuggelware von hoher Brisanz, weshalb der KGB (der russische Geheimdienst) diesen Schmuggel verhindern wollte. Dies sollte durch die Bombenexplosionen erreicht werden.

Ob geplant war, das Schiff zu versenken, oder ob dies ein unverhergesehenes Ereignis war, ist unklar. Sicher scheint nur zu sein, dass an Bord der Estonia irgendetwas nicht stimmte und der offizielle Untersuchungsbericht einige Fragen offen lässt.